Der
Gastvortrag im Digital Marketing von motivierten Siroopies (Mitarbeiter des
Jungunternehmens Siroop) brachte uns interessante Einblicke in das aufkommende
eCommerce Business. Mit dem Blick hinter die Kulissen einer Unternehmung
konnten wir erfahren wie Marketingtheorie, welche wir seit knapp drei Jahren
vermittelt bekommen, in der Praxis umgesetzt werden kann. Aus unserer Sicht
steigt die Lernkurve mit Referaten dieser Art eindrücklich an.
Siroop ist mit
seiner Idee, ein Online-Warenhaus für die gesamte Schweiz, am Puls der Zeit. In
der ECO Sendung vom Montag, 28.11.2016 im Schweizer Fernsehen wird über die
Verdrängung des traditionellen Handels berichtet und zeigt auf wie der
Online-Detailhandel in den Markt vordringt und Jahr für Jahr höhere Umsätze
erzielt.
Quelle: GfK 2016 |
Der Markt
Online-Versandhandel wuchs in der Schweiz im Jahr 2015 um 500 Millionen Schweizer
Franken. Bei solchen Wachstumsraten könnte man meinen, dass Neueinsteiger wie Siroop
ein leichtes Spiel haben, um im Markt Fuss zu fassen und sie in kurzer Zeit
Anteile erobern können. Im ECO-Bericht wird aber relativiert und spricht die Notwendigkeit einer Differenzierungsstragie an.
Der Blog unseres Dozenten Siroop und alle anderen und damit verbunden, der Report
der Datatrans AG über eCommerce Schweiz 2016 weist zu dieser Thematik auf die
Komplexität und Schnelllebigkeit dieses Marktes hin und relativiert die Chancen
für Unternehmen wie Siroop. Sie sprechen die Problematik an, dass die
Vertriebsstrukturen mittels Internet durch immer wieder neue innovative
Konzepte bereichert aber auch herausgefordert werden. Zudem darf man in der
global vernetzten Welt die Auslandmärkte und somit weitere Konkurrenten nicht
unterschätzen und bedeuten weitere Herausforderungen zur Etablierung eines
Online-Warenhauses. Solche Treiber haben ein immenses Wirkungspotential,
welches nicht ausgeschöpft ist und zurzeit keine Grenzen ersichtlich sind. Die
folgende Darstellung hilft das vorherrschende Zusammenspiel zwischen Treibern
und Getriebenen zu verstehen und den damit verbundenen Konkurrenzdruck für den
eCommerce-Markt zu verbildlichen.
Als
Zwischenfazit gilt es festzuhalten, dass der Start des digitalen
Verkaufszeitalters einen Anpassungsdruck für den stationären Handel bedeutet –
aber auch und zwar nicht unwesentlich für den eCommerce-Sektor selbst.
Diese
Ausgangslage hat bei uns die Frage aufgeworfen, wie sich Siroop in diesem Markt
behaupten kann. Mit ihrem breiten Produktangebot sehen wir zurzeit kein
signifikanter Wettbewerbsvorteil für die Plattform. Ein stationäres Warenhaus
hat den Vorteil, auf relativ kleiner Fläche verschiedenste Produkte anzubieten
und somit dem Kunden die Distanz von Laden zu Laden verkürzen. Im Gegenzug dazu
kann im Internet via Suchmaschine ein spezialisierter Anbieter gefunden werden,
der die gewünschten Produkte anbietet. Somit können die Vorteile eines
Warenhauses nicht eins zu eins auf ein Online-Warenhaus übertragen werden.
Quelle: techchrunch.com |
Ein
möglicher Ansatz, damit sich ein Online-Warenhaus von der Konkurrenz abheben
kann, habe ich während meinem Aufenthalt in Südkorea mitbekommen. Das
Unternehmen Coupang (das koreanische Pendant zu Siroop) hat das sogenannte „Rocket
Delivery System“ entwickelt. Sie haben den Schwerpunkt auf ihr Versandsystem
gesetzt und mit viel Geld eine effiziente Infrastruktur aufgebaut. Mit dieser
Spezialisierung können sie Lieferzeiten von unter 2 Stunden anbieten. Angesicht
der Tatsachen, dass die Schweiz geographisch überschaubar ist und
siedlungspolitisch eine Verdichtung angestrebt wird, können wir uns in der
Schweiz eine solche Versandgeschwindigkeit ebenfalls vorstellen.
Abschliessend
gesagt, sehen wir in Siroop ein motiviertes junges Unternehmen mit viel
Entwicklungspotential. Wir sind gespannt, wie sich Siroop im wilden Westen des
Internets behaupten kann.
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