Dienstag, 6. Dezember 2016

Data Analytics in der Politik - werden wir überzeugt oder bereits beeinflusst?

Mit grosser Neugier erwarten wir den nächsten Freitag, bei dem uns im Modul DigitalMarketing durch die Unternehmung SAS die Möglichkeit geboten wird, in die Bereiche Advanced Analytics sowie Predictiv Analytics eintauchen zu können. Dies ermöglicht für uns Studenten einen einmaligen Einblick in die Handhabung mit immensen Datenmengen und den daraus folgenden Nutzen für Unternehmungen.

Vorab haben wir uns Gedanken dazu gemacht, wie das Analysieren von Datenmengen ausserhalb von Unternehmen genutzt werden kann – wir sind auf eine erstaunliche und zugleich gefährliche Entwicklung gestossen.

Cambridge Analytics


Das Potential von datengetriebener Kommunikation hat die Politik erfasst. Die letzten grossen Abstimmungen wie Brexit in Grossbritannien oder die Präsidentschaftswahl in den vereinigten Staaten von Amerika wurden nicht unwesentlich von einem Unternehmen mitbestimmt, das mithilfe von unserem digitalen Fussabdruck gezielte und effektive Werbung kommuniziert und schlussendlich die Wähler mobilisieren kann. Bei der Unternehmung handelt es sich um Cambridge Analytics mit CEO Alexander Nix. Im folgenden Video präsentiert Nix anlässlich des Concordia Summit, bei dem laut dasmagazin.ch auch Bundesrat Schneider-Ammann anwesend war, seine Vorgehensweise für nie da gewesene Segmentierung von Wählern.


Die Brisanz hinter dieser neuen Errungenschaft wird im Artikel Ich habe nur gezeigt, dasses die Bombe gibt auf dasmagazin.ch detailliert erläutert. Dort wird der Psychologe Michal Kosinski erwähnt, der die Methode von psychologischen Analyse kombiniert mit digitalen Datenmengen entwickelt hat. Was im Jahr 2008 mit einer kleinen Applikation auf dem noch überschaubaren facebook angefangen hat, ist mittlerweile eine „Menschensuchmachine“ mit Millionen von Profilen, bei denen das Wissen über die innersten Überzeugungen jedes Einzelnen vorhanden ist!

Was können sie konkret mit diesen Daten anfangen? Kosinski erwähnt im Artikel Erstaunliches! Die heutigen Modelle ermöglichen Vorhersagen wie; mit durchschnittlich 68 Facebook-Likes kann die Hautfarbe eines Users vorhergesagt werden (95-prozentige Treffsicherheit). Mit den gleichen durchschnittlich 68 Likes ob er homosexuell ist (mit 85-prozentiger Sicherheit). Die Möglichkeiten kennen keine Grenzen, Alkoholkonsum, Religionszugehörigkeit, Intelligenz oder sogar das Verhältnis der Eltern können mithilfe der Daten eruiert werden. Der Datenschutz für private Daten auf Facebook kann mit einem Onlinequiz, bei dem der User selber die Zustimmung gibt, umgehen werden.

Durch das Erreichen von einzelnen Personen und im Wissen derer politischen Überzeugungen, konnten wirkungsvolle Werbungen geschaltet werden. Um beispielsweise Clinton Wähler davon abzuhalten an die Urnen zu gehen, wurden von Cambridge Analytics die Einwohner des Stadtteils „Little Haiti“ in Miami mit Nachrichten über das Versagen der Clinton-Stiftung nach dem Erdbeben in Haiti versorgt.

Wie effektiv die Arbeit dieser Unternehmung für den Wahlkampf Donald Trumps wirklich war, lässt sich nur vermuten. Mit der Einnahme von 15 Millionen US-Dollar während des Wahlkampfes erkennt man aus unserer Sicht ein hohes Engagement.

Quelle: zenpundit.com

Abschliessend gesagt sind wir eindrücklich besorgt über diese Entwicklung und den Möglichkeiten zur Beeinflussung von Wählerstimmen. Es werden Emotionen erzeugt und mit Gefühlen gespielt. Wer kennt den Ausweg? Wird es schlussendlich die Off-Taste am PC sein? Wir hoffen es geht auch anders...  

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